Wald und Wild
Der (Ur)Wald, ein altvertrauter Ort mit vielen Gesichtern. Wenn wir ihn besuchen, ist er unser Zuhause.
Der Wald entspannt, er ist voller purer Lebendigkeit. Alle Lebewesen in ihm finden ihren angestammten Platz. Er spricht alle Sinne an und berührt Körper, Geist und Seele gleichermaßen.
Er ist zuweilen mystisch und verwunschen, wenn wir ihn im Herbstnebel durchstreifen. Mal ist er zauberhaft und höchst lebendig, wenn im Frühling das feine Grün hervor sprießt und die Vögel emsig ihre Konzerte in den Wipfeln zu Gehör bringen.
Im Winter erscheint er ruhig und abwartend in seinem Frost- und Glitzerkleid. Der Schnee liegt wie eine große Decke sanft und schützend auf den bemoosten Böden und Ästen.
Sommertags sind wir froh über seine Schattenspender und freuen uns, im feuchten, kühlen Moos ein wenig ausruhen zu können. Der Wald kann aber noch sehr viel mehr.-- Er ist ein Ort der Heilung --. Wir können in ihm wieder entschleunigen, zur Ruhe finden und empathisch werden.
Ein Ort des Friedens, ein Ort für Abschiede.
Für immer mehr Menschen wird der Friedwald ein besonderer Ort, an dem man nach dem Ableben seine Asche bestatten und tröstlich den Bäumen überlassen darf. Ein Ort, der sich in den Jahreszeiten immer wieder erneuert, verändert und niedergeht. Er zeigt Endgültigkeit auf und tröstet in der Wiederkehr.
Schon nach fünf Minuten Aufenthalt in seiner natürlichen Umgebung, zeigen sich positive gesundheitliche Effekte. Wir erholen und entspannen uns, fühlen uns geistig erfrischt.
„Es ist ein angenehmes Geschäft, die Natur und zugleich sich Selbst zu erforschen,
weder ihr noch seinem Geiste Gewalt anzutun, sondern beide durch Gelingen Wechseleinfluss miteinander ins Gleichgewicht zu setzen.“
(Zitat: Johann Wolfgang v. Goethe)
Und wie gehen wir mit ihm um ?
Wir sollten unseren Wald, diesen schützenswerten Raum, nicht bedenkenlos und zu vertrauensselig, den Menschen überlassen, welche vorgeben, sich den Naturschutz auf die Fahne geschrieben zu haben.
Aus Urwäldern werden Plantagen, in welchen vorrangig schnellwachsende Fichten und Kiefern gepflanzt und kultiviert werden.
Alt- und Totholz wird möglichst entfernt und die Baumreihen stehen wie Zinnsoldaten aufgereiht.
Unsere Waldwirtschaft wird auf dem Niveau eines Entwicklungslandes betrieben.
Die Jagdverbände mit ihrer falsch vorgegebenen Hege und Pflege füttern das Wild mehr noch wie Mastvieh zu. Die Folge davon ist Überpopulation, welche in zunehmendem Verbiss an Bäumen offenbar wird. Diese Sind danach so stark geschädigt, dass sie oft keine Überlebens-chance haben.
Zurück zu den natürlichen Wilddichten, also einem Reh pro Quadratkilometer Waldfläche. Bisher wurden durch Jagdverbände /Jagdpächter durchschnittlichen 50 Tiere gehegt. Hinzu kommen noch Hirsche, Wildschweine und die illegal ausgesetzten Dammhirsche (vgl. Peter
Wohlleben, Der Wald ein Nachruf, 2. A. S. 108)
Das Ziel muss sein: Ausschließliche Bejagung nur durch ausgebildete Berufsjäger in autorisierten Revieren.
● Schluss mit den Jägerlügen,
● Schluss mit konservativen Förstern ohne Visionen.
Die Zielsetzung besteht also aus ökologischer Waldwirtschaft wie sie z.B. von dem Verein Prosilva und GREEN-CARE - Hilfe von der Natur und für die Natur - angewendet wird.
Unter dem Begriff GREEN-CARE werden vielfältige „bio-psycho-sozial-ökologische“ Maßnahmen zur Förderung der menschlichen Gesundheit durch die Natur und Naturerleben verstanden, aber auch solche zur Bewahrung der Unversehrtheit von Lebensräumen, d.h. von Ökosystemen durch bewusste Naturpflege, Tier- und Naturschutz.
Engagieren Sie sich mit uns ! Schauen wir dem staatlichen Forstamt auf die Finger und stellen dort unangenehme Fragen. Es lohnt sich, denn es ist unser Wald, es sind unsere Bäume, die Hilfe brauchen - jetzt (vgl. Peter Wohlleben, Der Wald ein Nachruf, 2. A. S 252). Es wirkt oft so, als ab die Forstämter nur vorgeben, öffentliche Interessen zu vertreten. Sie können damit aber nicht wirklich uns meinen, sondern oft wirkt es so, als ob es ihnen nur darauf ankäme, die Grundlage für ihre weitere Beschäf-tigung durch Abgrasen von Fördermitteln solange wie möglich zu sichern.
Der umfängliche Stellenabbau wie bei der Justiz ist auch bei Forstbehörden auf Dauer nicht zu verhindern. Wir sollten einem pöskensichernden Ausbeuten und Zerstören unserer Erholungsgebieten nicht untätig zusehen.
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