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Kapitel 2

Leben auf dem Alten Forsthof


Nun bin ich schon eine Weile auf dem Alten Forsthof. Alles ist für mich sehr aufregend. Ich tobe mit Picky und verstecke mich vor Barry. Barry ist ein Riese. Er wird einmal ein Herdenschutzhund, sagt Frauchen. Seine Rasse nennt sich Kaukasischer Owscharka. Diese Rasse beschützt in den Bergen selbstständig die Schafherde vor Wölfen und Bären.


Wow, ich bin beeindruckt, aber wenn ich mir den Barry anschaue, sehe ich nur ein großes Fellknäuel ohne Sinn und Verstand.


Wenn er spielt oder rennt, fällt er ständig über seine großen Pfoten. Seine Nase scheint noch nicht so gut zu funktionieren, denn wenn Picky oder ich was Tolles erschnuppern, fragt er immer was das ist. Als ich Picky fragte, ob Barrys Nase vielleicht kaputt ist, meinte er nur , das gibt sich schon, seine Nase muss noch reifen.


Die Nase muss noch reifen ? Ach ja ! Jetzt fällt es mir wieder ein. Junge Hunde erlernen beim Schnüffeln die unterschiedlichsten Gerüche und müssen erst lernen diese abzuspeichern. Die Nase schnüffelt und gibt das Signal an das Gehirn weiter, hier sitzt das Riechzentrum und sagt etwas über den erschnupperten Gegenstand. Barry ist also noch in der Schnüffelschule.

 

So sieht es drollig aus, wenn der Mops und ich an etwas riechen und Barry nix versteht. Manchmal ärgern wir den Barry und sagen einfach etwas anderes zu einem bestimmten Geruch. Wir haben ihm gesagt, dass Pferdeäpfel ein Blumenduft sei. Jedes Mal, wenn er an einem Pferdehäufchen roch rief er verzückt, oh wie herrlich duftet diese Blume ! Picky und ich kringelten uns dann vor Lachen.

 

Auf dem Misthaufen zu wühlen ist wunderbar. Wir suchen nach Mäusen und suhlen uns im Dung. Frauchen stößt oft einen erschreckten Schrei aus, wenn sie uns sah. Sie schaute uns an und fragte, wo denn ihre Hundis geblieben seien, sie sähe nur Wildsschweine. Picky und ich riefen dann fröhlich, hallo hier sind wir, und bellten freudig um sie herum.


Wenn es aber zu arg war mit dem Gestank, mussten Picky und ich ins Badehaus. Das fanden wir nicht so toll, vor allem weil der Barry dort nicht mit hinein musste.


Er hat noch ein Welpenfell und darf noch nicht gewaschen werden, meinte Frauchen, wenn Picky und ich protestierten.


Frauchen erklärte es uns: das Fell eines Welpen ist noch nicht sehr fetthaltig. Ist ein Welpe nass, friert er und kann somit schnell krank werden. Die Hundemutti passt immer gut auf, dass die Welpen trocken bleiben. Wenn ich euch beiden Dreckspatzen wasche, nehme ich grüne Seife, um allen Schmutz und Gestank aus eurem Fell zu waschen. Bei Barry geht das nicht... er würde mit der Seife sein bisschen Fellfett verlieren, -  ihn dürfen wir vorerst nur ausbürsten.

 

Picky und ich finden das dennoch sehr ungerecht, denn wir wollen auch lieber weiter so gut riechen. Barry hat mit seinem schönen Stinkgeruch immer angegeben, während Picky und ich furchtbar nach Seife rochen.


Nach dem Bad geht es dann auch blitzschnell in den Garten und auf dem Rasen herumschubbeln. Seifenbääh abwischen. Frauchen ist dann oft sauer, wir sahen hinterher meist schlimmer aus als vorher.


Als Barry das erste Mal mit dem Baden dran war, da war sein Gezeter so groß wie er selbst.

Barry’s erstes Bad.

 

Als wir wiedereinmal stinkend und dreckig zum Futtermampfen ins Haus wollten, hörten wir von Frauchen nur ein strenges „Nein“, Dreckspatzen raus aus meinem Haus. Wir verzogen uns sogleich und nur Barry stolzierte angeberisch an uns vorbei. Aber was war das ! Er flog nun auch aus dem Haus und ein wenig später erschien Frauchen mit einem Eimer, Seife und einem Schwamm.


Schwuppsdiwupps - Picky und ich waren schnell gesäubert; nun war Barry an der Reihe.


Er schaute ängstlich mit großen Augen, versuchte abzuhauen und als das nicht funktionierte, warf er sich winselnd auf den Boden.


Was für ein Jammerlappen, meinte Picky, während er sich auf der Wiese trocken schubberte.


Das musste ich mir ansehen und schaute aus sicherer Entfernung dem Treiben vom Barry zu.

 

Frauchen versuchte Barry zu säubern, aber er jaulte. Als er dann noch versuchte, das Seifenwasser zu schlecken, war alles aus. Iiiih, bääh - was ist das denn, klagte er laut. Mir ist  schlecht, - ich will nicht - , Hilfe, jaulte er verzweifelt.


Frauchen versuchte ihn zu beruhigen, aber er winselte immer schlimmer. So, nun noch einmal mit klarem Wasser abspülen, dann bist du fertig, beruhigte ihn Frauchen. Doch nun wurde er ganz wild, Picky und ich bogen uns vor Lachen, als wir dieses Schauspiel mit verfolgten.

 

Auf einmal machte es wusch, Barry riss sich los, jaulte auf und lief turboschnell unter die nächste Hecke. Frauchen hinterher, kommst du her, du bist noch nicht ganz abgespült, meinte sie atemlos. Doch Barry verkroch sich immer tiefer unter einem Busch und streckte noch frech die Zunge raus. Hol mich doch, wenn du kannst, bellte er wütend nach Frauchen.


Das kann ich, sagte Frauchen, packte sich den frechen Gesellen und ab zurück zur Badestelle.

 

Oje, sagte Picky vorahnend, - nun müssen wir aufpassen -,  wenn Barry fertig gebadet ist.

 

Warum fragte ich Picky. Darum ! - rief er und lief so schnell wie er konnte unter ein Versteck.

 

Wie aus vollen Eimern schüttete auf einmal ein Wasserfall auf uns nieder. Barry war fertig und schüttelte sein Fell nun aus Leibeskräften. Alles schrie auf und flüchtete, auch Frauchen. Barry aber hinterher und schüttelte sich immer und immer wieder. Wir waren alle pitsche -patsche nass und Barry konnte wieder grinsen. So macht das Baden ja doch Spaß, kicherte er.

 

Frauchen stand da wie ein begossener Pudel. Ich muss mich umziehen, ich bin klatschnass, du frecher Hund, raunzte Frauchen. Sie ging ins Haus zurück und wir tobten über die Wiese.


Nach einer kurzen Weile kam Frauchen frisch umgezogen mit leckeren Kauknochen. Für meine braven, sauberen Hunde, sagte sie und strich jedem von uns liebevoll über das Fell.

 

So haben wir den restlichen Tag über in der Sonne gelegen und unsere Belohnung geknabbert.

 

Die Wochen plätscherten dahin. Picky und ich zeigten Barry alle Gerüche im Wald auf. Die Spaziergänge waren wunderbar. Nasenkino, scherzte Frauchen, wenn wir vor lauter Schnüffeln nicht weitergehen konnten. Manchmal sind wir stundenlang unterwegs aber nur wenige Meter von der Haustür entfernt. Alles war so spannend. Barry stellte tausend Fragen, wir versuchten, es ihm bestmöglich zu erklären, aber wie erklärt man einen Wildgeruch und beschreibt ein dazu passendes Tier, wo Barry es noch nie in seinem Leben gesehen hatte.


Eines Tages passierte es. Wir schnüffelten wieder sehr aufgeregt am Wegesrand, als Barry mit einem Mal seine Nackenhaare aufrichtete. Ich schaute ihn erst fragend an, dann schaute ich zu Frauchen. Auch sie war zur Salzsäule erstarrt und schaute gebannt in eine Richtung. Nur Picky, der Doofi, hatte nichts bemerkt und lief mit Nase nach unten weiter seines Weges.

 

Dann standen sie uns gegenüber, Wildschweine, eine ganze Rotte mit Jungtieren. Barry wollte sofort flüchten, doch es ging nicht, Frauchen hatte ihn angeleint. Ich war total geschockt. Wie viele sind das denn, und manche von ihnen sind riesig groß. Die kleinen Ferkel liefen lustig auf dem Weg, quiekten vergnügt und betrachteten uns mit Neugier. Frauchen gab mir ein Zeichen, und wir gingen rückwärts ein Stück nach hinten. Frauchen erklärte mir später, dass dies ein Zeichen des Rückzuges sei und wir der Bache, - das ist die Chefin der Rotte -,

anzeigen keine Feinde zu sein. Die Bache kam auf den Weg, stellte ihre Schweinenase auf und schnüffelte in unsere Richtung.


Da bemerkte auch Doofi-Picky, der sich mittlerweile inmitten der Frischlinge befand, was los ist und kam schnellstens zu uns gelaufen.


Die Rotte wechselte den Weg,...verschwand im Wald,... die Bache blieb noch zurück, schnüffelte und zog dann hinter ihrer Truppe her.


Barry war mit dem Nerven am Ende, er wollte schnellstmöglich heim. So etwas Unheimliches hatte er ja noch nie gesehen. So ....jetzt weißt du, was Wildschweine sind und wie sie riechen, meinte Frauchen sichtlich erleichtert, dass Alles noch einmal gut gegangen ist.


Ich war erstaunt, dass Barry so ängstlich auf die Wildschweine reagierte, aber Frauchen streichelte seinen Kopf und lobte ihn für das besonnene Verhalten. Dafür mag ich die Herdenschutzhunde, erklärte sie uns, diese Rasse ist nicht jagdlustig oder blutrünstig. Gefahr, welche sich vermeiden lässt, besser aus dem Weg gehen. Hunde, die Wildschweine angreifen, bezahlen das manchmal mit ihrem Leben, warnte Frauchen. Wildschweine können bei Gefahr Empfinden sehr gefährlich werden. Uhh, da war ich aber erleichtert, dass Alles am Ende gut gegangen ist. Ganz ehrlich, das mit der Gefahr wusste ich nicht.

 

Die Wochen vergingen und die ersten Herbststürme zogen über das Land. Bei unseren Gassigängen sahen wir, dass einige hohe Fichten vom Sturm umgefallen waren. Die Waldarbeiter machten sich ans Werk, um die Bäume zu bergen. Die Kronen mit dem Grünschnitt ließen sie liegen.


Da holen wir uns ein paar Zweige, sagte Frauchen ein paar Tage später. Die Zweige und noch einige Zapfen brauchen wir für die Weihnachtsdekoration.


Gesagt, - getan;  Frauchen holt die Schubkarre aus dem Schuppen und los geht die Fahrt in den Wald. Barry und Picky mussten Zuhause bleiben. Ich habe nur zwei Hände, sagte Frauchen, wie soll ich euch dann noch an der Leine führen.


Nur ich durfte mit und auch noch in der Schubkarre sitzen. Holter-di-Polter ging die lustige Reise über Waldwege zu dem jetzt gefällten Baum.


Frauchen holt mich aus der Karre, sammelt emsig Zweige und Zapfen, wobei ich am Waldboden nach Hasenköddel suche – die schmecken vorzüglich.


Mit einem Mal bemerke ich, wir werden beobachtet. Ich schaue mich zu allen Seiten um und dann sehe ich ihn. Ich bin vor Schreck wie gelähmt und Frauchen merkt nichts. Sie sammelt weiter das Grünzeug. Nach einer Weile schaut sie auf, um nach mir zu sehen. Sie sieht wie ich gebannt auf den Waldweg starre und dann sieht sie ihn auch – einen  r i e s i g e n  Hirschen.

 

Was für ein prachtvolles Tier, sagt Frauchen ehrfürchtig. Er ist wahrlich eine Majestät unter den Tieren des Waldes. Ich habe Angst, - er ist riesig und sehr nah -. Der Hirsch schaut uns lange an und ich schwöre, er nickt mit dem Kopf und zieht ganz langsam in den Wald. Frauchen und ich sind sprachlos. Soviel Anmut, Kraft und Würde.


Kein Wunder, dass Hubertus so erstaunt über den Hirsch war. Hubertus? Fragend schaue ich Frauchen an; und sie erzählt mir die Geschichte vom heiligen Hubertus.

 

Der Legende nach lebte ein Edelmann namens Hubertus um 665 bis 728 n. Chr.  Er war ein wilder Geselle. Oft ging er im Übermut auf die Jagd. Mit seinen Hunden und seinem feurigen Rappen ging die wilde Hatz auf alle Tiere des Waldes. Er tötete die Tiere des Waldes wahllos und ohne Not. Hubertus und seine Hundemeute waren eine richtige Räuberbande.


Die Bediensteten lasen die Tiere auf, und welche noch Atem in sich trugen, gaben sie den Gnadenstoss, damit das Leiden ein Ende hatte. Keiner konnte ihn aufhalten. Stellte sich ihm jemand des Weges, schlug er diesem mit seiner Reitpeitsche ins Gesicht. Häufig kam er wild  grölend von der Jagd zurück -,  den Hunden tropfte das Blut des Wildes aus den Mäulern und der Rappe schäumte vor Schweiß.


Eines Tages, ihm war wieder fad, ging er wieder auf die Jagd, da sah er im Wald einen prächtigen Hirsch stehen. Warum blieb das Tier stehen und rannte nicht weg ? Die Hunde stoppten augenblicklich den Lauf und verstummten, der Rappe folgte keinem Kommando und blieb ebenso stehen.


Verdutzt stieg Hubertus vom Pferd. Was er dann sah, verschlug ihm die Sprache. Der Hirsch trug zwischen seinem Geweih ein Kreuz, welches wunderbar strahlte. Als Hubertus näher trat, sah er, dass das ganze Tier von einem warmen Strahlen umgegeben war.


Hubertus fiel demütig auf die Knie. In der Gestalt des Hirsches sprach Christus: „Hubertus, warum jagst du mich“ ?  Hubertus schämte sich plötzlich furchtbar, und er sah im Geiste seine begangenen Schandtaten. Von diesem Moment an beendete Hubertus das Jagen und wurde ein ernster Christ. Denn wahres Christentum und Jagd passen einfach nicht zusammen. Bei der Begegnung mit dem Hirschen wurde er nämlich vor die Wahl gestellt, entweder tötet er das Tier- dann tötet er auch Christus- oder er tut dieses nicht und bekennt sich zu Christus.

 

Oder mit den Worten aus Matthäus 25,40 gesprochen: „Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“!


Gottes 5.Gebot lautet: „ Du sollst nicht töten“!

Hubertus wurde zum Schutzpatron der Tiere. Der Sinn der Hubertuslegende liegt in dieser Lehre, dass der Mensch in Einklang und Frieden mit der Natur und den Tieren leben soll. Er soll nicht der Jäger, sondern der Beschützer und der Freund der Tiere sein. Markus 18,15: „Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen.“


Das tat Hubertus, wurde bescheiden, fromm und klug. Er verkündete diese frohe Botschaft bis an sein Lebensende und wurde heilig gesprochen.

 

Diese Heiligkeit ist in dem Hirsch immer noch zu erkennen, erklärt mir Frauchen und ich bin beeindruckt von der Geschichte.

 

Ganz benommen gehen wir beide nach Hause. Das Geschehene war so überwältigend, dass ich bei meiner Heimkehr, Barry und Picky sofort davon erzählen musste.

 

Picky schaute mich freundlich an, aber Barry maulte nur rum und beschwerte sich, dass er mit dem Hundeopa zu Hause bleiben musste. Er meinte noch ganz böse, dass der Hundeopa eh schon bald tot sei. Er wusste nicht wie recht er damit behalten sollte.

 

Der Winter kam und ging. Picky wurde krank. Er bekam eine Lungenentzündung. Frauchen war sehr besorgt. Sie gab ihm das wärmste Plätzchen im Haus und Mittel gegen seine Krankheit.

 

Picky wurde wieder gesund, blieb aber schwach.


An einem Tag im Frühling wollte er auf einmal nicht mehr mit Herrchen mitkommen auf die herrlichen Spaziergänge. Lass den Opi halt hier bei mir, geh du mal mit den beiden wilden Hunden. Ja, Barry und ich führen uns vor dem Spaziergang mit Herrchen auf wie Verrückte. Es geht los, jappst Barry und ich flitze freudig durch das Gartentor raus in den Wald. Wau, wau wau belle ich, das heißt ich komme, alle runter vom Weg !


Picky schläft nun viel. Das Essen schmeckt noch köstlich und die Verdauung klappt prima. Leider nicht immer da, wo es sollte, aber so ist das nun einmal mit einem alten Hund, meint Frauchen und holt das Putzzeug.


Kurz darauf möchte Picky nichts mehr essen. Das ist kein gutes Zeichen meint Frauchen und auch Barry und ich merken eine Veränderung an ihm. Seine Lebensgeister geben langsam auf.


Er trinkt noch Wasser, schläft viel und möchte nicht mehr laufen. Frauchen spricht besorgt mit dem Tierarzt. Es ist das Alter, möchten Sie ihn nicht einschläfern, fragt der Tierarzt.  Nein, sagt Frauchen, wenn er keine Schmerzen hat, soll er Zuhause in unserem Kreis hinübergehen.

 

Barry wird immer unruhiger. Was ist mit seinem Kumpel los ? Er kennt ihn doch schon von Anfang an. Er war doch immer da ! Ich versuche Barry klar zu machen, dass Picky bald sterben wird. Barry versteht das nicht und schaut mich hilflos an. Frauchen ist angespannt. Sie hat bisher noch keinen Hund sterbebegleitet. Alle Hunde wurden bisher eingeschläfert, entweder im eigenen Körbchen oder beim Tierarzt.


Ich frage Frauchen nach diesen Hunden und sie zählt mir ihre Hundegefährten auf:

  1. Waldi Langhaardackel,  6 Monate, Rückgabehund vom Züchter eingeschläfert mit 9 Jahren, schwere Hüftdisplaisie
  2. Max, Leonberger 4-jährig aus dem Tierheim, eingeschläfert mit 5 Jahren, unheilbar krank.
  3. Bessy, Colliehündin 2-jährig aus dem Tierheim, nach nur 6 Wochen Aufenthalt, Notoperation Krebs im Endstadium, - nach OP verstorben.
  4. Bolle, Bernhardiner 12-jährig Abgabehund wegen Studium, eingeschläfert mit 14 Jahren, Altersleiden.
  5. Struppi, Hirtenhundmischling, Fundhund mit 9 Monaten, eingeschläfert mit 19 Jahren, Altersbeschwerden.
  6. Fritz, Riesenschnauzermischling, 4 Monate, vom Züchter, eingeschläfert mit 5 Jahren, wurde gefährlich und bissig.
  7. Estella, Irischer Wolfshund 16 Monate, Abgabehund, eingeschläfert mit 10 Jahren, Krebs im Endstadium.
  8. Jucki, Bretonischer Jagdterrier 10 Jahre, zurückgelassen auf Gehöft, Verkehrsunfall mit 12 Jahren.
  9. Arthos, Border- Collie, 3 Monate aus dem Tierheim, eingeschläfert mit 17 Jahren, Altersbeschwerden.
  10. Rex, Border- Colliemischling, 3 Monate aus Tötungsstation, verschwunden mit 5 Jahren, vermutlich im Wald von Jägern erschossen.
  11.  Alia, Border- Collie, 3 Jahre, rumänischer Straßenhund aus dem Tierheim, eingeschläfert mit 8 Jahren, Krebs im Endstadium. Oh, das sind ja eine Menge, rufe ich ganz aufgeregt. Ja, sagt Frauchen, die Hunde waren immer Familienmitglieder und mitunter zu zweit, genau wie bei euch dreien. Warst du sehr traurig, als die Hunde gehen mussten, frage ich. Ja, sagt Frauchen sehr nachdenklich, und es sticht immer wieder ins Herz. Daran gewöhnt man sich nie, und schüttelt traurig den Kopf. Zwei Tage später, Picky schläft fast nur noch, - seine Atmung ist flach und langsam. Er will gehen, sagt Frauchen traurig und streichelt dem alten Opa über den Kopf. Picky öffnet kurz seine Augen und seine Rute wackelt leicht. Nein, nein ruft Barry entsetzt, läuft in den Garten und versteckt sich. Er muss das noch lernen mit dem Loslassen, versuche ich Frauchen zu erklären. Am Abend leuchtet gegen 18.00 Uhr ein einzelner Sonnenstrahl und Frauchen ruft, komm schau, das ist Pickys Seelentreppe. Seelentreppe, was ist das, frage ich Frauchen neugierig ?. Das ist der Weg, welchen die Seele benutzt, um in den Himmel aufzusteigen. Sie kann ganz verschieden sein ! Es kann ein Regenbogen, der Wind, ein Vogel oder eben ein Sonnenstrahl sein. Frauchen hebt Picky behutsam aus seinem Körbchen und setzt ihn im Garten direkt in diesen schönen einzelnen Strahl. Picky hebt den Kopf und schaut in Richtung Himmel. Dann sinkt er wieder nieder und Frauchen trägt ihn zurück in sein Körbchen. Eine Stunde später stirbt er in Frauchens Armen. Wir begraben ihn im Garten unter dem schönen Pfirsichbaum. Frauchen ist so traurig. Sie kann nur noch weinen. Ich versuche sie zu trösten. Barry liegt trauernd unter der Hecke.
  12.  Picky, Mops, Rückgabehund vom Züchter, 3 Monate, verstorben mit 13 Jahren

 

 

Lebenszeit vom 24.05.2002 – 19.05.2015

 

Die Tage der Trauer ziehen langsam vorüber. Barry will aber immer noch nicht an das Grab gehen. Er macht einen großen Bogen darum und wenn Frauchen und ich am Grab stehen, läuft er weg. Er wird es noch verstehen, tröste ich Frauchen. Sie schüttelt nur traurig den Kopf.


Picky fehlt ihm sehr, sagt Frauchen und sucht Barrys Blick. Sie geht zu ihm hin, nimmt seinen großen Kopf und drückt ihn ganz sanft.