"Helfen durch Tauschen"
Unsere Philosophie
Waldfreunde Wabel ist eine Initiative, die es sich zum Ziel gesetzt hat, schädliche Einflüsse auf die Umwelt, die in vielfältiger Weise auf Pflanzen- und Tierwelt zunehmend einwirken, durch Maßnahmen abzumildern, deren Ansatz auf Förderung der Biodiversität und auf die Symbiose von Pflanzen (Gewächsen) und Tieren beruht. So wollen wir im Umfang unserer Möglichkeiten eine Regeneration und Erhaltung von bedrohten Arten unterstützen. Wir setzen uns z.B. durch die Veranstaltung der zweimal im Jahr (Frühling u. Herbst) auf unserem Grundstück stattfindenden Pflanzentauschbörse, die bereits zum neunten Mal von uns in Privatinitiative ausgerichtet wurde, dafür ein, dass heimische Pflanzen und Gewächse vermehrt in die Gärten unserer Teilnehmer eingepflanzt werden, um dadurch zu stärkerem Blütenwachstum zu verhelfen und bedrohten Insektenarten, wie etwa den Bienen, eine Grundlage zur Arterhaltung und zur weiteren Ausbreitung zu liefern.
Die Pflanzentauschbörse wird deshalb auf vollständig unentgeltliche Basis gestellt, d.h., es findet keinerlei Verkauf statt, die Teilnahme ist insgesamt kostenfrei. Gewünscht werden neben der Mithilfe bei der Ausrichtung lediglich Kaffee- und Kuchenspenden, da auch jeglicher Verzehr kostenfrei für die Teilnehmer zur Verfügung steht. Die Bewerbung der Veranstaltung sowie die Ausstattung des Veranstaltungsgeländes mit der notwendigen Hardware erfolgt auf Kosten unserer Initiative. Gerade dadurch, dass von den Teilnehmern für den Erwerb der Pflanzen keine finanziellen Mittel aufzuwenden sind, sondern lediglich die Vorarbeit der Anzucht und ggfls. Trennung von Setzlingen erfolgen muss, wechselt jedes Mal eine große Stückzahl an Pflanzen den Besitzer. Niemand muss dabei erzeugte Überstücke wieder mit nach Hause nehmen, da solche Relikte auf unserem Grundstück angepflanzt werden.
Wir unterstützen die Erhaltung einer natürlichen Vielfalt auch dadurch, dass unser Grundstück nicht zu einer herkömmlichen Garten- oder Parklandschaft gestaltet wurde (wird), sondern weitestgehend, aber unterstützend naturbelassen bleibt. Durch Errichtung einer Blumenwiese mit vielfältigen, auch wilden Blumenarten, einer Blühhecke und der Existenz einer Vielfalt an unterschiedlichen heimischen Baumarten wird vielen Tierarten, ein Habitat geliefert. In unsere beiden mehr als 700 Jahre alten Linden ist bereits seit einigen Jahren ein Kauz - Paar eingezogen. Durch ständigen Futterüberschuss bei der Fütterung unserer 12 Gänse, 4 Katzen, 2 Hunde und zwei Zwergrindern (Dahomeys – afrikanische Ur-Rinder als Landschaftspfleger), wird unser Grundstück von den verschiedensten Tieren besucht, wie z.B. der Rote Milan auf Mäusejagd. Auch Füchse, Marder, Igel und jede Menge Amphibien, wie diverse Kröten, Echsen, Frösche und Schlangen gehören zu unseren Besuchern.
So haben wir uns aus dringlicher Notwendigkeit auch dem Amphibienschutz zugewandt und scheuen auch nicht vor eigenen Kosten für die Winterfütterung der Vögel auf unserem Grundstück von ca. 500 – 600 € pro Wintersaison zurück, um dem verbreiteten Vogelsterben entgegen zu wirken. Auf diese Weise hat sich das Gelände des Alten Forsthofs in Wabel bereits zu einer Naturoase gegenüber der im Wabeler Forstgebiet sonst rein wirtschaftlich ausgerichteten Tätigkeit der örtlichen Forstbehörde entwickelt. Die anscheinend „rücksichts- und gedankenlose“ Bewirtschaftung des Waldbodens im Wabeler Forst verdichtet diesen durch den unaufhörlichen Einsatz forsteigener und gemieteter Harvester in der Weise, dass jegliches Überleben der Mikroorganismen auf viele Jahre ausgeschlossen wird. Die Monokultur in Bezug auf fast ausschließlich vorhandene Nadelwälder wird auch bei der Neuaufforstung nicht wesentlich abgelöst; stattdessen werden viele Eichen und andere Laubbäume gefällt; Bäume, die z.T. bereits ein Alter von vielen hundert Jahren erreicht haben; auch der Umstand eines ausgewiesenen Naturdenkmals schützt dieses nicht vor wirtschaftlichen Eigeninteressen.
Ohne Einflussnahme mit weitsichtigen Gegenmaßnahmen würde das Gebiet der Wabeler Waldfläche hinsichtlich der Existenz von Fauna und Flora unserer Ansicht nach in absehbarer Zeit veröden. Diese Entwicklung wollen wir mit unseren Maßnahmen aufhalten und dem Artensterben möglichst effektiv entgegen wirken.
W wie Wissen vom 06. Oktober 2018